Das Flugzeug ist ein zitternder Punkt, der gegen das Blassblau des Himmels ankämpft, sich langsam nach vorne drängt, als möchte es sich aus einer zu engen Jacke herausschälen. Es hüpft auf und ab, versucht in der Mitte zu bleiben, will auf keinen Fall aus dem Bildschirm herausfallen.
Karl Rühmann: Der Held. rüffer & rub, Zürich, 2020.
Und so geht's weiter:
Im Flugzeug sitzt General Modoran, der nach fünf Jahren Untersuchungshaft am Internationalen Tribunal in Den Haag als freier Mann heimkehrt. In der Haftanstalt hat er sich mit einem Oberst der unterlegenen Partei angefreundet, der zu einer langjährigen Strafe verurteilt wird. Die beiden Offiziere, die im Bürgerkrieg gegeneinander gekämpft haben, schreiben sich Briefe über grosse Themen wie Schuld und Unschuld, Justiz und Gerechtigkeit. Die dritte Figur im Roman ist Ana, die einen 12-jährigen Sohn hat und bald schon für den freigesprochenen General arbeitet. Ihr Mann soll sich in der Armee das Leben genommen haben, doch Ana vermutet, dass etwas nicht stimmt. Um endlich zu erfahren, was wirklich passiert ist, liest sie heimlich mit …
PS: Ich sammle Anfänge, die Lust machen auf mehr.